Mit gestuften Aufgaben in heterogenen Klassen differenzieren und fördern
Seit den ersten nationalen und internationalen Vergleichsuntersuchungen werden Aufgabenstellungen als Schlüssel zum Lernerfolg betrachtet. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer „Neuen Aufgabenkultur“, die sich vor allen Dingen auf das Lesen von Texten bezieht. Hierbei sind alle Fächer angesprochen, in denen mit Texten gearbeitet wird. In sprachlichen Fächern geht es dabei häufig auch um erzählende Texte, während in anderen Fächern vor allem mit Sachtexten gearbeitet wird. Die neuen Formen der Textarbeit sollen vor allem ein besseres Textverständnis sichern.
Dabei kommen unterschiedliche Aufgabenformen in Frage, je nachdem, welcher Zweck bei der Textarbeit im Vordergrund steht und auf welchem Lernstand sich die einzelnen Schülerinnen und Schüler befinden. So reicht die Spanne möglicher Aufgabenformen von einfachen Lernaufgaben mit geschlossenen Antwortmöglichkeiten bis hin zu offenen Prüfungsaufgaben, bei denen im Zusammenspiel mehrerer Kompetenzen komplexe Problemlösungen erwartet werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen die Vor- und Nachteile von geschlossenen, halboffenen und offenen Aufgabenformaten kennen. Sie üben das Erstellen gestufter Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für bestimmte Lehr-Lernsituationen und für bestimmte Lernstände. Sie werden dazu angeleitet, die Arbeitsergebnisse der Schülerinnen und Schüler differenziert zu bewerten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in die Lage versetzt, durch eine individualisierte Aufgabenstellung den Lernprozess ihrer Schülerinnen und Schüler zu erleichtern, die selbstständige Überprüfung des Lernerfolgs durch die Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen und die Schülerinnen und Schüler durch kompetenzorientierte Prüfungsaufgaben zu motivieren.
Arbeitsformen
Plenumsvorträge dienen zur Information über Aufgabentypen, passend zu den Unterrichtsinhalten. Weitere Informationen zur Methodik und Didaktik von gestuften Aufgabenstellungen zur Texterschließung, zur Kompetenzerweiterung und zur Selbstüberprüfung für Schülerinnen und Schüler folgen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Gelegenheit, in Gruppenphasen die verschiedenen Aufgabenformate für Lerninhalte aus der eigenen Schulstufe anzuwenden, zu evaluieren und evtl. zu verbessern.